VW stoppt Bauvorhaben in Türkei

Autor: Marcus Schilling
Datum: 16.10.2019

Türkische Truppen in Syrien verursachen Unsicherheit

Noch vor kurzem stand fest, dass Volkswagen ein neues Werk in der Türkei nähe Izmir errichten sollte. Jedoch hat der Einmarsch türkischer Truppen in Syrien die Lage zwischen VW und der Türkei erheblich verändert. Daher bleiben die Verträge zwischen dem Land und dem Konzern erst einmal nicht unterschrieben.

Der Kampfeinsatz in Syrien wird momentan stark kritisiert. Grund für den Einmarsch der türkischen Truppen, war der angekündigte Rückzug der US-Truppen durch die Hand von Präsident Trump. Dadurch, dass der US-Kongress nicht mit Trump kooperiert, ist es nicht unwahrscheinlich, dass bald Sanktionen aus der USA gegenüber der Türkei verabschiedet werden. Bereits der Istanbuler Leitindex ISE100 hat die ersten Auswirkungen zu spüren bekommen, in dem dieser um fünf Prozent gesunken ist. Genauso steht die türkische Lira durch die zukünftigen Auseinandersetzungen unter gewaltigem Druck.

Wird VWs Image leiden?

Wenn Volkswagen tatsächlich den Schritt wagen sollte, eine Milliarde Euro in ein Land zu investieren, welches solchen Umständen unterliegt, könnte dies das Image des Konzerns stark angreifbar machen.

Genaue Äußerungen seitens VW sind nicht vorhanden. Ein Sprecher des Konzerns merkt nur vorsichtig an: „Wir beobachten die Situation mit großer Sorge“. Zudem wurde nebenbei bemerkt, dass sich die Standortentscheidung im Endstadium befinde.

Wirtschaftlich betrachtet, würde Volkswagen ungern von dem Standort in der Türkei zur Fertigung der Fahrzeugmodelle Passat und Superb loslassen. Laut Niedersachsen wolle man den Verlauf des militärischen Einsatzes abwarten. Sobald Zivilisten getötet werden, bestände kein Grund zum Votum für die Türkei mehr. Somit verschiebt sich das Vorhaben des Konzerns um einige Monate.