Wegen Brandgefahr: Fahrverbote bei BMW

Autor: Mario Schmidtgen
Datum: 15.08.2018

Über 300.000 Fahrzeuge von Defekt betroffen

Bei über 300.000 Fahrzeugen der Marke BMW besteht Brandgefahr. Betroffen davon sind sowohl der koreanische Markt als auch Deutschland und Europa. BMW hat nun freiwillig einen Rückruf gestartet. Die koreanische Regierung stellt jedoch höhere Ansprüche.

Im Zeitraum von Januar bis Juli kam es in Korea bei 27 Autos zu Motorbränden. Daraufhin kündigte das südkoreanische Verkehrsministerium für mehr als 20.000 Fahrzeuge der Marke BMW an, dass es Fahrverbote geben würde. Als Antwort darauf, hatte BMW sich entschuldigt und angeboten, dass die 106.000 betroffenen Diesel-Fahrzeuge ab dem 20. August in Werkstätten wieder in einen sicheren Zustand versetzt werden könnten.

Um Unfälle zu vermeiden, rief Verkehrsminister Kim Hyun Mee die BMW-Fahrer auf dem Angebot auf jeden Fall nachzugehen. Die Fahrer sollen durch das Fahrverbot nicht bestraft werden, sondern viel mehr dazu angeregt und motiviert werden, ihr Fahrzeug schnellstmöglich überprüfen zu lassen. Das Verbot gilt, sobald ein Besitzer von BMW eine E-Mail zu dem Thema erhält.

Auch in Europa müssen 323.700 Autos zurückgerufen werden. Alleine in Deutschland sind 96.300 Dieselfahrzeuge von dem Rückruf betroffen. Die betroffenen Kunden sollen in den nächsten Tagen über die Händler informiert werden. Ein Fahrverbot für betroffene Fahrzeuge wurde in Deutschland aktuell noch nicht verhängt.

Laut Angaben von BMW sind die koreanischen und europäischen Autos vom Bau her identisch. Wie viel die Rückrufe BMW kosten werden ist aktuell allerdings noch nicht klar. Geschätzt wird der Aufwand für den Modulaustausch von einem Unternehmenssprecher jedoch auf einen „niedrigen dreistelligen“ Eurobetrag. Geht man von Kosten in Höhe von etwa 500 Euro aus, so würden auf BMW rund 160 Millionen Euro zukommen.

In Korea gab es eine Entschuldigung vom lokalen Unternehmenschef und zudem das Angebot für kostenfreie Sicherheitsprüfungen. Defekte werden dann direkt behoben. Ab dem 20. August werden alle Abgasrückführungsmodule gegen modifizierte Versionen ersetzt. In Korea erhalten die BMW-Fahrer für die Zeit der Reparatur einen Leihwagen. Aktuell hätten bereits 2000 Kunden das Angebot angenommen. Eine Rückrufsverschleppung weißt BMW zurück. Laut einer Unternehmenssprecherin habe man die Ursache der Brände erst im Juni gefunden.