Wegen Corona-Krise Chipmangel im Automobilsektor

Autor: Mario Schmidtgen
Datum: 18.01.2021

Automobilhersteller melden Kurzarbeit an

Die Folgen der Corona-Krise machen sich erneut im Automobil-Sektor bemerkbar. Damit während der Pandemie dennoch Gewinne erzielt werden konnten, entschieden sich diverse Chipfirmen dazu, auf Unterhaltungselektronik zu wechseln. Nun fehlen allerdings die nicht produzierten Chips im Bereich der Automobile, was zu Problemen bei den Herstellern sowie Zulieferern führt.

Der Hersteller Audi entschied sich dazu in der nächsten Zeit ca. 10.000 Mitarbeiter in Ingolstadt und Neckarslum in Kurzarbeit zu schicken. Bereits im Dezember letzten Jahres meldete Volkswagen Engpässen bei den Halbleitern. Daher beantragte auch VW Kurzarbeit für das Werk in Emden und Daimler beantragte Kurzarbeit für die Produktion in Bremen.

Wo die Produktion gestoppt wird

In Folge der Kurzarbeit wird ab Montag die Produktion von den Audi-Varianten A4-Limousine und A5-Cabrio angehalten. Ab Donnerstag stoppt die Produktion der A4- und A5-Varianten in Ingolstadt. Bis Ende Januar sollen bis zu 10.200 Mitarbeiter in Kurzarbeit geschickt werden. 9.000 Arbeitnehmer von VW werden ab Montag für zwei Wochen in Kurzarbeit geschickt. Bei den Fertigungsstellen Presswerk oder bei der Neuausrichtung für den Bau von Elektrofahrzeugen verläuft der Betrieb wie gewohnt.

Derzeit strukturiert VW Gegenmaßnahmen, um den Lieferengpässen entgegenwirken zu können. Wegen des Produktionsausfalls werden pro Arbeitstag etwa 10.000 Neuwagen eingebüßt. Der Betriebsrat erklärt, dass noch nicht klar ist, wie dieser Ausfall wieder aufgeholt und wie die Jahresproduktion deswegen eingeschränkt werden könne.

BMW bisher verschont

Auch beim Zulieferer Hella konnte eine Beeinträchtigung der Produktion erfasst werden. In verschiedenen Werken konnte lediglich eine Stopp-and-Go-Produktion erbracht werden. Vorstandsvorsitzender Rolf Breidenbach erklärt: „Wir sehen da schon erhebliche Auswirkungen. Teilweise mussten wir unsere Linien anhalten.“

Ganz anders sieht es bei dem Automobilhersteller BMW aus. Hier konnten bisher keine Ausfälle nach eigenen Angaben verzeichnet werden. Eine Sprecherin sagt: „Die Versorgung unserer Produktionsstandorte mit elektronischen Bauteilen führte bisher zu keinen Produktionsunterbrechungen“. Dennoch behalte der Hersteller das Thema im Blick und sei im durchgehenden Gespräch mit den Lieferanten.