Massiver Einbruch des BIP

Autor: Thomas Wandler
Datum: 15.01.2021

Deutsche Wirtschaft 2020 um 5 Prozent geschrumpft

Nach ersten Schätzungen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) ist das deutsche Bruttoinlandsprodukt (BIP) preisbereinigt im Jahr 2020 verglichen zu 2019 um 5 Prozent gesunken.

Dazu schreibt das Bundesamt: „Die deutsche Wirtschaft ist somit nach einer zehnjährigen Wachstumsphase im Corona-Krisenjahr 2020 in eine tiefe Rezession geraten, ähnlich wie zuletzt während der Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/2009.“ Allerdings wird in der Pressemitteilung angemerkt, dass der konjunkturelle Einbruch im Jahr 2020 den vorläufigen Berechnungen zufolge weniger stark ausfiel als 2009. Damals gab es einen Rückgang des BIP von 5,7 Prozent.

Fast alle Wirtschaftsbereiche betroffen

In nahezu allen Wirtschaftsbereichen sind deutliche Spuren der Corona-Pandemie erkennbar, wie aus dem Bericht des Statistischen Bundesamtes hervorgeht. So gab es 2020 zum Teil erhebliche Einschränkungen sowohl in den Dienstleistungsbereichen als auch im produzierenden Gewerbe. Nur das Baugewerbe konnte ein Wachstum verzeichnen.

Im produzierenden Gewerbe ohne Bau sank 2020 die preisbereinigte Wirtschaftsleistung um 9,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. In seinen weiteren Ausführungen erklärt das Destatis, dass die Industrie vor allem in der ersten Jahreshälfte von den Folgen der Corona-Pandemie betroffen war. Als einer der Gründe werden hier die zeitweise gestörten globalen Lieferketten genannt.

Die Wirtschaftsleistung im zusammengefassten Bereich Handel, Verkehr und Gastgewerbe reduzierte sich preisbereinigt um 6,3 Prozent. Hier gab es allerdings unterschiedliche Entwicklungen. So wuchs der Onlinehandel deutlich, während es teilweise ein starkes Minus im stationären Handel gab. Außerdem spricht das Statistische Bundesamt von einem historischen Rückgang im Gastgewerbe.

Dagegen kam das Baugewerbe im vergangenen Jahr deutlich besser durch die Krise. In diesem Sektor steigerte sich die preisbereinigte Bruttowertschöpfung 2020 um 1,4 Prozent gegenüber 2019.

Geringere Exporte und Importe

Zum ersten Mal seit 2009 sind im Jahr 2020 die Exporte und Importe gesunken. Die Exporte reduzierten sich preisbereinigt um 9,9 Prozent. Bei den Importen gab es einen Rückgang von 8,6 Prozent.