Weniger Gewinn für Lufthansa
Autor: Marcus Schilling
Datum: 18.06.2019
Schuld ist aggressiver Preiskampf
Lufthansa musste massive Einbußen in Sachen Gewinn hinnehmen: Für das laufende Jahr musste die Airline ihr Geschäftsziel nach unten korrigieren. Grund dafür ist unter anderem der heftige Preiskampf im europäischen Luftverkehr, denn der „aggressive“ Geschäftsausbau von Billigairlines drückt die Ticketpreise.
Der operative Gewinn des Dax-Konzerns soll dieses Jahr 2,0 bis 2,4 Milliarden Euro betragen, prognostizierte Lufthansa. Zuvor wurde der Ebit auf 2,4 bis 3,0 Milliarden Euro geschätzt. 2017 legte die Fluggesellschaft ein Rekordergebnis vor und erreichte einen operativen Gewinn von rund 3,0 Milliarden Euro. 2018 waren es rund 2,8 Milliarden Euro.
Eurowings stürzt ebenfalls ab
Auch das Geschäft der Billigtochter Eurowings verläuft nicht positiv: Die Gewinnziele werden aufgrund des harten Wettbewerbs verfehlt. Eurowings gab bekannt, dieses Jahr rote Zahlen zu schreiben.
Um sich Marktanteile zu sichern und zu erweitern, sei die Konkurrenz bereit, erhebliche Verluste hinzunehmen. Dies wirke sich auch auf Eurowings aus. Weiterhin schätzt die Führungsebene, der europäische Markt bleibe bis Ende 2019 derartig herausfordernd.
Weiterhin wurde vorausgesagt, dass die Durchschnittserlöse im laufenden zweiten Quartal „deutlich“ sinken werden. Insgesamt soll es sich um einen Rückgang in Höhe von einem mittleren einstelligen Prozentbereich handeln. Eurowings möchte laut eigenen Angaben nun weitere Maßnahmen ergreifen, um das Blatt zu wenden.
Weitere Schwierigkeiten
Auch das Frachtgeschäft läuft nicht so gut, wie vorausgesagt. Die Lufthansa Cargo musste drei ältere Frachtflugzeuge aus dem Betrieb nehmen und hat dieses Jahr einen stagnierenden Umsatz eingeplant. Von den Erlösen sollen es nur 3 bis 5 Prozent in den operativen Gewinn schaffen – etwa halb so viel, wie geplant.
Außerhalb des Geschäfts musste der Konzern aufgrund einer neuen Rechtsprechung des Bundesfinanzhofs mit höheren Steuerzahlungen für frühere Jahre rechnen. Daher wurde eine Summe von 340 Millionen Euro als Rückstellung zurückgelegt.
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