Auswirkungen des Coronavirus auf den Stahlmarkt

Autor: Mario Schmidtgen
Datum: 11.03.2020

Kurzfristige Preiseinschätzung am deutschen Warmbreitbandmarkt derzeit kaum möglich

Auch am Stahlmarkt herrscht wegen des Coronavirus Unsicherheit. Dennoch versuchen die westeuropäischen Warmbreitbandwerke, ihre Preise zu erhöhen. Allerdings gehen die Einkäufer einiger Unternehmen inzwischen davon aus, dass eine kurzfristige Preiseinschätzung derzeit kaum möglich ist.

In diesem Marktsegment verlängerten sich die Lieferzeiten schon vor der Coronavirus-Epidemie. Es ist davon auszugehen, dass es hier zu noch weiteren zeitlichen Verschiebungen durch die Auswirkungen des Coronavirus kommen kann. Die europäischen Stahlerzeuger reduzierten schon vor Monaten ihre Produktionskapazitäten und begründen jetzt die Preiserhöhungen mit einem guten Auftragseingang.

Risiko der Lieferengpässe

Derzeit sehen die Marktteilnehmer noch keinen akuten Materialengpass. In der letzten Woche gab es auch noch keine Lieferschwierigkeiten hinsichtlich Stahl aus Italien. Das kann sich nun allerdings wegen der Vergrößerung der Sperrgebiete in Norditalien vielleicht doch noch ändern.

Aus Qualitätsgründen ist der Einkauf des Stahls in Europa für viele Firmen weiterhin wichtig. Dennoch wird die Entwicklung in Asien genau beobachtet. So wird davon ausgegangen, dass in den nächsten Wochen wesentlich weniger Stahllieferungen aus Asien in Europa ankommen werden als bisher. Die möglichen Auswirkungen auf die Preise sind aktuell jedoch schwierig zu beurteilen.

Unsicherheit herrscht vor

Es wird noch von Firmen ohne deutliche Absatzschwierigkeiten berichtet. Dennoch nimmt die unsichere Stimmung zu. Die Zukunft ist wie in allen Branchen ebenfalls am Stahlmarkt schlecht zu prognostizieren.

Inzwischen wurden auch schon wichtige Branchenmessen abgesagt. So werden die Tube & Fire, die METAV und die Hannover Messe beispielsweise nicht stattfinden.

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