Autozulieferindustrie zweifelt an Deutschlands Wettbewerbsfähigkeit
Autor: Thomas Wandler
Datum: 22.02.2023
VDA-Umfrage zeigt geplante Investitionsverlagerungen ins Ausland
Zahlreiche Unternehmen der Automobilzulieferindustrie halten den Standort Deutschland hinsichtlich Energiekosten, Arbeitskräften und Steuerbelastung international für nicht wettbewerbsfähig.
Dieser Meinung sind rund neun von zehn Teilnehmern einer aktuellen Umfrage des Verbandes der Automobilindustrie (VDA). Diese Umfrage wurde vom 23. Januar bis zum 3. Februar 2023 unter Automobilzulieferern (Herstellergruppe III) sowie mittelständisch geprägten Herstellern von Anhängern, Aufbauten und Bussen (Herstellergruppe II) durchgeführt. Daran haben sich laut VDA 116 Unternehmen beteiligt.
Auswirkungen auf Investitionsabsichten
Der VDA erwähnt, dass die Unzufriedenheit mit dem Standort offenbar auch deutliche Auswirkungen auf die Investitionsabsichten habe. Dies erläutert der Verband in seiner Pressemitteilung anhand der Ergebnisse von Umfragen zu verschiedenen Zeitpunkten.
Bei der aktuellen Umfrage antworteten 28 Prozent der Teilnehmer, Investitionen verschieben zu wollen – deutlich weniger als zuvor. Allerdings erhöhte sich der Anteil derjenigen, die vorhaben, Investitionen ins Ausland zu verlagern oder diese komplett zu streichen. So beabsichtigen den aktuellen Umfrageergebnissen zufolge 28 Prozent, eine Investitionsverlagerung ins Ausland durchzuführen. Im September 2022 antworteten entsprechend 22 Prozent.
Eine Streichung der Investitionen planen aktuell 14 Prozent (September 2022: 9 Prozent). 2 Prozent der befragten Unternehmen zeigen sich derzeit interessiert, ihre Investitionen in Deutschland zu steigern.
Über die Studie sagt VDA-Präsidentin Hildegard Müller: „Immer mehr Unternehmen betrachten den Standort Deutschland als international nicht wettbewerbsfähig, das ist kein gutes Zeugnis für die deutsche Industriepolitik.“ Man brauche dringend ein ambitioniertes Standortprogramm.
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