BWVL fordert verbindliche Sozialmaut

Autor: Marcus Schilling
Datum: 14.11.2023

Mautmehreinnahmen zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen im Transportsektor

Der BWVL Bundesverband für Eigen-Logistik und Verlader fordert auf seinem Nachhaltigkeitsforum unter dem Motto „gemeinsam nachhaltig mehr bewegen“ die Einführung einer verbindlichen Sozialmaut. Nach Angaben der Pressemeldung soll diese ab Dezember 2023 Teile der Mautmehreinnahmen zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen der Fahrerinnen und Fahrer einsetzen.

Während einer Podiumsdiskussion beim Nachhaltigkeitsforum stellte der Präsident des BWVL, Jochen Quick, diese Forderung dem Parlamentarischen Staatssekretär im Bundesministerium für Digitales und Verkehr, Oliver Luksic, vor.

Quick erklärt: „Die Lkw-Maut ist ein sehr wertvolles Instrument, das nicht weggeworfen werden darf, um allgemeine Haushaltsmittel zu akquirieren, wenn gleichzeitig das dringend Notwendige nicht umgesetzt wird, nämlich den Aufbau der unbedingt benötigten Infrastruktur für Alternative Antriebe und die Verbesserung der sozialen Bedingungen für die Fahrerinnen und Fahrer, die unterwegs täglich ihren harten Job ausüben müssen. Das ist doch der eigentliche Skandal.“

Verbesserung sozialer Bedingungen

Der BWVL sieht Probleme nicht nur in der unzureichenden Entwicklung der Energieinfrastruktur und fehlenden Fördermitteln für Fahrzeuge mit alternativen Antrieben, sondern auch im sozialen Aspekt der Nachhaltigkeit.

Daher fordert der Verband die Einführung einer festen Sozialmaut, die speziell dazu dient, die sozialen Bedingungen im öffentlichen Raum zu verbessern.

Den Angaben zufolge soll die Sozialmaut vor allem den Unternehmen, die unter Fahrermangel leiden, zugutekommen. Die Verbesserungen beziehen sich unter anderem auf die Anzahl und Qualität der Parkplätze sowie der sanitären Einrichtungen.

Kritik an der Bundesregierung wegen mangelnder Klarheit

Auf dem Nachhaltigkeitsforum wurde betont, dass die Bundesregierung entschlossener handeln und klare Regeln für Unternehmen schaffen soll, um die Transformation besser zu planen.

Die Teilnehmer der Veranstaltung waren der Pressemitteilung zufolge unzufrieden darüber, dass die Bundesregierung keinen eindeutigen Plan für die Umwandlung des Güterverkehrs in CO2-freie Verkehrsmittel hat.

Unternehmen seien dazu bereit, Verbesserungen durchzuführen.