Cybervorfälle und Betriebsunterbrechungen als größte Geschäftsrisiken

Autor: Thomas Wandler
Datum: 15.02.2022

Allianz Risk Barometer 2022

Weltweit sehen Unternehmen Cybergefahren als größtes Geschäftsrisiko an. Das geht aus dem aktuellen Allianz Risk Barometer 2022 hervor.

Hierbei handelt es sich um die inzwischen elfte Ausgabe einer jährlichen Studie des Industrieversicherers Allianz Global Corporate & Specialty (AGCS).

Betriebsunterbrechung (BU) weltweit auf Platz 2 der Risiken

Cybervorfälle führen das weltweite Ranking der Geschäftsrisiken an (44 Prozent der Antworten). Hierzu erklärt AGCS, dass die Bedrohung durch Ransomware-Angriffe, Datenschutzverletzungen oder IT-Ausfälle die Unternehmen noch mehr beunruhige als Geschäfts- und Lieferkettenunterbrechungen, Naturkatastrophen oder die Covid-19-Pandemie

Eine Betriebsunterbrechung (BU) wird weltweit als zweitwichtigstes Risiko bewertet (42 Prozent). Naturkatastrophen stehen an dritter Stelle (25 Prozent).

Im vergangenen Jahr führte BU weltweit noch die Liste an. In Deutschland dominiert dieses Thema auch dieses Jahr das Allianz Risk Barometer, wie 55 Prozent der Antworten zeigen. Nachfolgend wurden in Deutschland Cybervorfälle (50 Prozent) und Naturkatastrophen (30 Prozent) bezüglich der Geschäftsrisiken genannt.

Widerstandsfähigkeit als Wettbewerbsvorteil

Die diesjährige Befragung fasst Joachim Müller, CEO von AGCS, wie folgt zusammen: „Störungen des Betriebes werden wahrscheinlich auch 2022 das wichtigste Risikothema bleiben.“

Dazu erklärt er, für die meisten Unternehmen sei die größte Angst, ihre Produkte nicht herstellen oder ihre Dienstleistungen nicht erbringen zu können. Dabei weist der CEO von AGCS, darauf hin, dass es 2021 zu Unterbrechungen in noch nie dagewesenem Ausmaß gekommen sei. Lähmende Cyberangriffe, die Auswirkungen zahlreicher klimawandelbedingter Wetterereignisse auf die Lieferkette sowie pandemiebedingte Produktionsprobleme und Transportengpässe verursachten nach Aussage von Müller verheerende Folgen.

Ebenfalls gibt Joachim Müller einen Ausblick: „Dieses Jahr verspricht nur eine allmähliche Entspannung der Lage, obwohl weitere Probleme im Zusammenhang mit Covid-19 nicht ausgeschlossen werden können.“ Der Aufbau von Widerstandsfähigkeit gegen die zahlreichen Ursachen von Betriebsunterbrechungen werde zunehmend zu einem Wettbewerbsvorteil für Unternehmen.