Deutsche Unternehmen im Ausland gedämpft optimistisch

Autor: Marcus Schilling
Datum: 12.05.2023

AHK World Business Outlook: Noch kein „Turbo-Aufschwung“

Laut der Auswertungen des aktuellen AHK World Business Outlooks schauen deutsche Unternehmen an ihren internationalen Standorten positiver gestimmt in die Zukunft als im Herbst 2022. Aber dieser Optimismus ist der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) zufolge gedämpft.

So schreibt die DIHK: „Der Turbo-Aufschwung bleibt bislang aus.“ Hinsichtlich der Ergebnisse ihrer Umfrage unter 5.100 Mitgliedsunternehmen der deutschen Außenhandelskammer (AHKs) erwähnt die DIHK, dass nach drei weltweiten Krisenjahren ein kraftvoller Aufschwung zu erwarten gewesen wäre.

Die Unternehmen, die ihre Prognosen für die Konjunkturentwicklung an ihren internationalen Standorten für die kommenden zwölf Monate teilen, sind in etwa gleichmäßig aufgeteilt zwischen 28 Prozent, die eine positive Entwicklung vorhersagen, und 27 Prozent, die eine negative Entwicklung prognostizieren.

Die Umfrageergebnisse kommentiert DIHK-Außenwirtschaftschef Volker Treier wie folgt: „Zwar hat sich der Anteil der Optimisten damit um 11 Prozentpunkte gegenüber der Vorumfrage erhöht und der Anteil der Pessimisten um 20 Prozentpunkte verringert.“ Allerdings bleiben die Erwartungen laut Treier insgesamt sehr verhalten. So fasst der Konjunkturforscher zusammen: „Von einem echten Boom ist meilenweit nichts zu sehen.“

Unsichere Perspektiven in China

Nach dem Ende der Null-Covid-Politik in China erwarten etwa 40 Prozent der dort aktiven deutschen Unternehmen einen kräftigen Aufschwung in den nächsten zwölf Monaten. Dagegen sagen 19 Prozent eine schwächere Konjunktur voraus.

Die derzeitige Geschäftslage wird von 29 Prozent der Unternehmen als gut und von 22 Prozent als schlecht bewertet. Im Vergleich zum Herbst, als die Vorumfrage stattfand, fällt die Lagebeurteilung nun negativer aus (damals 32 Prozent gut, 18 Prozent schlecht).

Hier erklärt Volker Treier: „Die Unwägbarkeiten um die zukünftigen Handelsbeziehungen zu China belasten auch unsere Unternehmen vor Ort.“ Weiter sagt er: „Die Diskussion über Decoupling, also das Loslösen vom chinesischen Markt, liegt wie Mehltau über dem China-Geschäft der dort aktiven Betriebe.“