Frühjahrsprognose 2024 des IfW Kiel

Autor: Thomas Wandler
Datum: 13.03.2024

Moderate Erholung ab dem Frühjahr

In seiner aktuellen Konjunkturprognose zeigt das Institut für Weltwirtschaft (IfW Kiel) auf, dass sich die wirtschaftliche Erholung Deutschlands verzögert.

Der Weg aus dem Konjunkturtief verlängere sich, schreibt das Forschungsinstitut. Erst nach dem Frühjahr werde sich eine moderate Erholung abzeichnen.

Für das Gesamtjahr 2024 geht das IfW Kiel von einem sehr leichten Wachstum der deutschen Wirtschaftleistung aus. So rechnet das Institut mit einem Plus von 0,1 Prozent. Damit revidiere das IfW Kiel seine Erwartungen aus der Winterprognose um 0,8 Prozent, wie das Institut in seiner Pressemeldung zugibt.

Zahlreiche negative Faktoren

Zur Begründung zählt das IfW mehrere Punkte auf. So findet die Erholung beim Konsum und auch bei den Exporte mit einer geringeren Dynamik statt. Ebenso nennt das IfW eine schwache Investitionstätigkeit.

„In der deutschen Konjunktur drücken zurzeit eine ganze Reihe von Faktoren auf Stimmung und Wirtschaftsdaten. Die Exportwirtschaft leidet unter einer schwächelnden Weltkonjunktur, die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank wirkt restriktiv und dürfte das auch noch bis ins kommende Jahr hinein tun, und die Sparanstrengungen der Bundesregierung kommen zu einem ungünstigen Zeitpunkt und versprühen zusätzlichen Pessimismus“, erklärte Moritz Schularick, Präsident des IfW Kiel.

Schwächer eingeschätzte Investionstätigkeit

Die unternehmerische Investitionstätigkeit beurteilt das IfW nach eigener Aussage derzeit deutlich schwächer. Bei den Ausrüstungsinvestitionen erwartet das Institut für 2024 einen Rückgang um 1,3 Prozent. Die Entwicklung der Bauinvestitionen ist offenbar ebenfalls sehr gedämpft. Der Wohnungsbau wird sich nach Ansicht des IfW um 4 Prozent und damit stärker als in den beiden vorhergehenden Jahren verringern. Erst ab dem nächsten Jahr rechnet das IfW für die genannten Bereiche mit Steigerungsraten, allerdings mit kleinen von rund 1 Prozent.