Inflationsrate erreicht neuen Höchststand

Autor: Thomas Wandler
Datum: 16.05.2022

Anstieg um 7,4 Prozent

Im April 2022 stieg die Inflationsrate in Deutschland um 7,4 Prozent gegenüber zum Vorjahresmonat. Dr. Georg Thiel, Präsident des Statistischen Bundesamtes (Destatis) teilt mit, dass die Inflationsrate somit bereits zum zweiten Mal in Folge einen neuen Höchststand erlangt. Zuvor erhöhte sich die Inflationsrate im März 2022 auf 7,3 Prozent.

Starker Anstieg der Energiepreise

Wie Destatis weiter berichtet, seien vor allem die Energiepreise seit Kriegsbeginn in der Ukraine deutlich gestiegen.

Im April 2022 kam es zu einem Preisanstieg der Energieprodukte um 35,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Besonders stark stiegen die Preise für leichtes Holz im April 2022 um 98,6 Prozent gegenüber zum Vorjahresmonat. Auch Kraftstoffe wurden um 38,5 Prozent teurer. Erdgaspreise stiegen um 47,5 Prozent. Laut Destatis seien nicht nur die Auswirkungen des Krieges und der Pandemie für den Preisanstieg bei den Energieprodukten verantwortlich, sondern auch die erhöhte CO2-Abgabe, die von 25 Euro auf 30 Euro pro Tonne CO2 gestiegen ist.

Preisanstiege bei Verbrauchs- und Gebrauchsgütern

Nahrungsmittel verteuerten sich im April 2022 gegenüber zum Vorjahresmonat um 8,6 Prozent. Besonders hoch stiegen die Preise für Speisefette und Speiseöl mit einem Anstieg von 27,3 Prozent. Zu einem starken Preisanstieg kam es zudem bei Fleisch und Fleischwaren um 11,8 Prozent.

Auch die Preise für weitere Waren wie beispielsweise Fahrzeuge erhöhten sich im Vergleich zum Vorjahr. Diese wurden um 8,9 Prozent teurer. Auch Geräte der Informationsverarbeitung stiegen im Preis um 8,0 Prozent.

Im Ganzen stiegen die Preise für Verbrauchsgüter um 16,0 Prozent und die für Gebrauchsgüter um 5,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Preisanstieg bei Dienstleistungen

Gegenüber April 2021 waren die Preise für Dienstleistungen im April 2022 um 3,2 Prozent höher. Jedoch gingen die Preise für Telekommunikation um 1,1 Prozent und die für Leistungen sozialer Einrichtungen um 2,6 Prozent zurück. Dafür verteuerten sich die Wartung und Reparatur von Wohnungen und Wohnhäuser um 12,2 Prozent sowie von Fahrzeugen um 6,1 Prozent.

Preisentwicklung zum Vormonat

Gegenüber zum Vormonat erhöhte sich der Verbraucherpreisindex im April 2022 um 0,8 Prozent. Vor allem die Nahrungsmittelpreise stiegen um 3,6 Prozent an. Hierbei verteuerten sich insbesondere Speisefette und Speiseöle um 10,2 Prozent. Im Vergleich zum März 2021 sanken die Energiepreise um 3,1 Prozent. Bei Heizöl kam es zu einem Preisrückgang von 20,3 Prozent sowie bei Kraftstoffen um 5,7 Prozent.