Inflationsrate nimmt im Juni 2022 leicht ab

Autor: Thomas Wandler
Datum: 19.07.2022

Abschwächung um 0,3 Prozent

Im Juni 2022 hat die Inflationsrate in Deutschland leicht abgenommen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat stieg die Inflationsrate um 7,6 Prozent und lag somit um 0,3 Prozent unter dem Niveau vom Mai 2022. Dies berichtet das Statistische Bundesamt (Destatis).

Dr. Georg Thiel, Präsident des Statistischen Bundesamtes, nennt als Hauptgrund für die hohe Inflationsrate die steigenden Preise bei den Energieprodukten. „Leicht dämpfend wirkten sich im Juni 2022 das 9-Euro-Ticket und der Tankrabatt auf die Gesamtteuerung aus“, ergänzt Dr. Georg Thiel.

Steigende Energiepreise

Die Energieprodukte waren im Juni 2022 um 38,0 Prozent teurer als im Vorjahr. Es erhöhten sich insbesondere die Preise für Haushaltsenergie um 40,7 Prozent. Hierbei lagen die Preise für leichtes Heizöl um 108,5 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Auch Energieprodukte wie Erdgas verteuerten sich um 60,7 Prozent sowie Brennstoffe um 36,5 Prozent.

Dagegen nahm die Verteuerung bei Kraftstoffen im Juni 2022 infolge der gesunkenen Mineralölsteuer leicht ab. Während der Preisauftrieb im Mai 2022 noch bei 41,0 Prozent lag, erhöhten sich die Preise im Juni nur um 33,2 Prozent.

Preisauftrieb bei Waren und Dienstleistungen

Aufgrund der anhaltenden Störungen in den Lieferketten und erhöhten Preisen auf den vorgelagerten Wirtschaftsstufen stiegen nicht nur die Preise für Energieprodukte, sondern auch für andere Waren und Dienstleistungen.

Bei den Nahrungsmitteln kam es im Juni 2022 zu einem Preisaufstieg von 12,7 Prozent gegenüber zum Vorjahr. Vor allem Speisefette und Speiseöle verteuerten sich zum Vorjahr um 43,1 Prozent. Auch die Preise für Fleisch und Fleischwaren stiegen deutlich um 18,9 Prozent.

Insgesamt verteuerten sich die Waren im Vergleich zum Vorjahr merklich. Die Preise für Verbrauchsgüter stiegen um 18,6 Prozent und die für Gebrauchsgüter um 5,5 Prozent.
Auch bei den Dienstleistungen stiegen die Preise im Juni 2022 um 2,1 Prozent gegenüber zum Vorjahresmonat.