Mittelstand durch Berichtspflichten zur Nachhaltigkeit überfordert?
Autor: Thanh Duy Tran
Datum: 10.08.2022
Kritik des VDMA an der EU-Direktive zur Berichterstattung über Nachhaltigkeit
Der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) übt scharfe Kritik an den geplanten EU-Berichtspflichten zur Nachhaltigkeit. Diese seien realitätsfremd, da sie die gesamte Wertschöpfungskette umfassen.
Die Äußerungen des VDMA erfolgen vor dem Hintergrund, dass die EU beabsichtigt, Unternehmen zu verpflichten, über ihre Maßnahmen zu berichten, die zur Steigerung ihrer Nachhaltigkeit führen. Die dafür vorgesehen Richtlinie (CSR-D) werde viele mittelständische Betriebe de facto überfordern, befürchtet der Verband.
Bedrohung durch eine „inneffiziente und unnötige Bürokratiewelle“
VDMA-Hauptgeschäftsführer Thilo Brodtmann sagt, dass der Maschinen- und Anlagenbau großes Interesse an einer für den internationalen Kapitalmarkt relevanten Berichterstattung zur Nachhaltigkeit habe. Gleichzeitig warnt Brodtmann: „Für die große Zahl mittelständischer Unternehmen, die erstmals unter die CSR-Berichtspflicht fällt, werden die Anforderungen in dieser Form aber sicherlich nicht umsetzbar sein. Es droht eine riesige, ineffiziente und unnötige Bürokratiewelle auf den Mittelstand zuzurollen.“
Nach eigener Aussage bemängelt der VDMA, dass die Unternehmen ihre gesamte Wertschöpfungskette in die Nachhaltigkeitsberichterstattung einziehen sollen, welche in der Praxis über viele Stufen führt und bei vielen Maschinen und Anlagen zigtausende Teile umfassen kann. Das führe in den Unternehmen zu einem hohen, für mittelständische Firmen nicht leistbaren Aufwand, der die Vorteile eines solchen allumfassenden Ansatzes nicht rechtfertigt, erklärt dazu Thilo Brodtmann.
In seiner Pressemitteilung schreibt der VDMA, die CSR-Berichtsanforderungen sollten deutlich dezimiert werden, um für mittelständische Unternehmen handhabbar und für den Nutzer der Information verwertbar zu bleiben.
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