Rückgang der Erzeugerpreise um 6,0 Prozent

Autor: Thomas Wandler
Datum: 25.08.2023

Erste Abnahme seit der Finanz- und Wirtschaftskrise

Die Erzeugerpreise gewerblicher Produkte sind im Juli 2023 um 6,0 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat gefallen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) berichtet, sei dies der erste Rückgang der Preise seit November 2020. Einen stärkeren Preisabfall gab es zuletzt im Oktober 2009 aufgrund der Finanz- und Wirtschaftskrise.

Im Vergleich zum Vormonat sind die Erzeugerpreise im Juli 2023 um 1,1 Prozent gesunken.

Der Grund für den Rückgang sei nach Angaben des Destatis der Basiseffekt, der als Folge der hohen Preie während des Russland-Ukraine-Konfliktes eingetreten ist.

Starke Abnahme der Energiepreise

Das Destatis teilt mit, dass die Energiepreise im Juli 2023 um 19,3 Prozent unter denen von Juli 2022 und um 2,5 Prozent unter denen von Juni 2023 lagen. Diese Veränderungsrate wurde maßgeblich von den Preisrückgängen bei Strom beeinflusst. Die Strompreise sanken im Vergleich zum Vorjahresmonat um 30,0 Prozent und zum Vormonat um 4,1 Prozent.

Erdgas verzeichnet im Jahresvergleich einen Rückgang von 16,2 Prozent. Dies stellte den ersten Preisrückgang im Vergleich zum Vorjahr seit Dezember 2020 während der Corona-Pandemie dar.

Mineralölerzeugnisse waren im Vergleich zu Juli 2022 um 16,6 Prozent günstiger und zu Juni 2023 um 1,1 Prozent teurer.

Wird die Entwicklung der Energiepreise außer Acht gelassen, sind die Erzeugerpreise im Vergleich zu Juli 2022 um 2,0 Prozent gestiegen. Gegenüber Juni 2023 zeigt sich ein Rückgang um 0,4 Prozent.

Preisnachlass der Vorleistungsgüter

Den Informationen des Destatis zufolge hatten neben den gesunkenen Energiepreisen auch die Vorleistungsgüter einen starken Einfluss auf den Rückgang der Erzeugerpreise.

Im Juli 2023 lagen die Preise der Vorleistungsgüter um 3,4 Prozent unter denen des Vorjahres. Ausschlaggebend hierfür sind die Preise für Metalle, die um 10,5 Prozent günstiger waren. Im Vergleich zu Juni 2023 sind die Preise der Vorleistungsgüter um 1,0 Prozent gesunken.

Im Vorjahrsvergleich waren Verbrauchsgüter um 8,1 Prozent teurer. Besonders auffallend waren die erhöhten Preise für Nahrungsmittel, die 9,2 Prozent höher lagen als im Juli 2022. Im Vergleich zu Juni 2023 haben sich die Preise nicht verändert.

Die Preise der Gebrauchsgüter sind um 5,8 Prozent im Vergleich zu Juli 2022 gestiegen. Zu Juni 2023 sind die Preise unverändert.

Investitionsgüter sind sowohl im Vorjahres- als auch im Vormonatsvergleich teurer geworden. Die Preise sind um 5,5 Prozent höher als ein Jahr zuvor und um 0,3 Prozent höher als im Juni 2023.