So gehen deutsche Logistiker mit dem Coronavirus um
Autor: Thanh Duy Tran
Datum: 04.03.2020
Weltweit bringt das Coronavirus die Logistik durcheinander. Teilweise steigen die Preise deutlich. In diesem Artikel geht es um Beispiele deutscher Logistiker, bzw. Logistiker in Ostwestfalen.
Hohe Luftfrachtgebühren
Besonders die Gebühren für die Luftfracht haben sich in letzter Zeit stark erhöht. Aber sogar von einer Steigerung der Preise für den See- und den Bahntransport wurde inzwischen schon berichtet. So nennt der Leiter des Bereichs Air & Sea der Spedition Hartmann mit Sitz in Paderborn, Bernhard Dillhage, eine Vervierfachung der Luftfrachtgebühren. Weiter informiert er über die möglichen Folgen: „Es ist ganz klar, dass sich diese hohen Frachtkosten über kurz oder lang auch auf die Verbraucherpreise niederschlagen.“ Manche Industriekunden ärgern sich bereits über die hohen Kosten.
Risiken der Logistikfirmen
Für die Transportfirmen steigen inzwischen die Geschäftsrisiken. So tragen die Unternehmen wegen des Coronavirus ein großes Risiko bei Transporten in bestimmte Regionen. Falls beispielsweise eine Infektion mit dem Virus an Bord eines Containerschiffes erkannt wird, kann das Schiff eventuell nicht termingerecht im Zielhafen einfahren. In Asien besteht auch die Gefahr, dass ein Schiff mit einer Infektion an Bord den Ausgangshafen überhaupt nicht verlassen darf. Dazu sagt Horst Kottmeyer, Aufsichtsratsvorsitzender des Bundesverband Güterkraftverkehr, Logistik und Entsorgung (BGL) Folgendes: „Das kann angesichts der internationalen Verflechtungen etwa in der Automobilindustrie noch zu großen Problemen führen.“ Horst Kottmeyer führt neben der Tätigkeit beim BGL seine eigene Spedition in Bad Oeynhausen.
Schutzkleidung und Hygieneschulungen
In der letzten Woche musste ein Fahrer der Spedition Kottmeyer für eine Fahrt ins italienische Venetien Schutzkleidung mit Mundschutz tragen. Schwierig wird es, wenn die Einschränkungen für die Logistiker weiter zunehmen. Horst Kottmeyer sieht die Gefahr, dass seine Fahrer plötzlich in Italien festsitzen.
Bezüglich der Infektionsgefahr mit dem Coronavirus werden bei der Nagel-Group in Versmold Hygieneschulungen für die Mitarbeiter durchgeführt. Außerdem werden an Standorten des Logistikdienstleisters Reinigungs- und Desinfektionsmittel zur Verfügung gestellt.
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