Ifo-Institut: Exporterwartungen rutschen ins Minus

Autor: Thomas Wandler
Datum: 31.03.2022

Exporterwartungen rutschen auf ein Minus von 2,3 Punkten

Die Auswirkungen des Ukraine-Russland-Krieges hat die Stimmung der deutschen Exporteure einbrechen lassen, wie Clemens Fuest, Präsident des Ifo-Instituts, in einer Pressemitteilung erklärt. Entsprechend sind die ifo Exporterwartungen auf ein Minus von 2,3 Punkten abgestürzt. Im Februar wurden noch 17,9 Punkte gemessen. Lediglich zu Beginn der Corona-Krise im April 2020 wurde ein stärkerer Rückgang von minus 31,2 Punkte erfasst.

Besonders Unternehmen, deren wirtschaftliche Verbindungen bis nach Russland reichen, zeigen eine deutlich pessimistischere Stimmung im Hinblick auf die nächsten Monate auf. Zudem werde sich das Exportwachstum merklich verlangsamen.

Industriebereiche im Überblick

In allen Industriebereichen wurden die Exporterwartungen gesenkt. Besonders die Automobilindustrie musste einen großen Rückschlag hinnehmen. Für diesen Bereich wird ein Rückgang der Exporte erwartet. Ebenfalls Industriebereiche wie die des Gummi- und Kunststoffs sowie der Drucker rechnen mit einem Exportrückgang. Fuest erläutert allerdings: „In der Chemischen Industrie halten sich die positiven und negativen Antworten gegenwärtig in etwa die Waage.“ Dieselbe Situation spiegelt sich im Maschinenbau wider.

Laut der Pressemitteilung des Ifo-Instituts werde in der Elektroindustrie weiter mit steigenden Auslandsumsätzen gerechnet, jedoch weniger stark als noch zuletzt.

Letzte Entwicklung der Prognosen

Zuletzt senkten die Ifo-Forscher ihre Prognose für das Wirtschaftswachstum 2022. Es wird lediglich eine Zunahme zwischen 2,2 Prozent und 3,1 Prozent erwartet. Zuvor wurde ein Anstieg des BIP von 3,7 Prozent prognostiziert. Außerdem betonte das Forschungsinstitut, dass die Inflation schneller steigen dürfte als erwartet. Somit stiegen die Prognosewerte für das Jahr 2022 von 3,3 Prozent (zuletzt prognostiziert im Dezember 2021) auf zwischen 5,1 Prozent und 6,1 Prozent.