Lindt & Sprüngli: 100 Prozent rückverfolgbare Kakaobohnen

Autor: Thomas Wandler
Datum: 04.06.2021

Etappenziel für eine nachhaltige Lieferkette erreicht

Der Schokoladenhersteller Lindt & Sprüngli verkündete jüngst, ein wichtiges Etappenziel für eine transparente sowie nachhaltige Kakaobohnen-Lieferkette erreicht zu haben. Demnach sind bei dem Premiumanbieter mit der Erntesaison 2020 jetzt 100 Prozent der Kakaobohnen rückverfolgbar. Außerdem ist das entsprechende Programm durch eine unabhängige Drittpartei verifiziert, wie der Pressemitteilung zu entnehmen ist.

Lindt & Sprüngli Farming Program

Offenbar geholfen hat das unternehmenseigene Farming Program. Es ist ein Nachhaltigkeitsprogramm für Kakaobohnen, das 2008 entwickelt wurde. Mit ihm sollen der ökologische und sozial verantwortungsvolle Anbau von Kakaobohnen gefördert werden. Ebenso sieht das Programm vor, dass Bauern, ihre Familien sowie ihre Gemeinden bedarfsgerecht unterstützt werden. Gestartet wurde die Initiative in Ghana und ist mittlerweile in allen fünf Ländern, aus denen Lindt & Sprüngli Kakaobohnen bezieht, etabliert. Seit 2015 werden die Aktivitäten des Farming Program von der Non-Profit-Organisation Earthworm Foundation verifiziert.

Transparenz der Lieferkette

In seiner Pressemitteilung schreibt Lindt & Sprüngli, dass der Ansatz „Bean-to-Bar“ die Transparenz der Lieferkette sicherstellt. Also von der Bohne bis zur Tafel übernimmt der Schokoladenhersteller nach eigenen Angaben Verantwortung für jeden Schritt im Produktionsprozess. Dies beginnt beim Einkauf der Bohnen aus dem eigenen Farming Program, geht über die Herstellung der Kakao- und Schokoladenmassen in den eigenen Produktionsstätten bis zum Endprodukt.

Als entscheidend für die Rückverfolgbarkeit gilt nach Aussage von Lindt & Sprüngli das System der Kennzeichnung. Dazu erklärt das Unternehmen, dass die Bohnen eine eindeutige Kennzeichnung erhalten, sobald sie in Transportsäcke verpackt und vom Bauern verkauft werden. Die Kennzeichnung kann beispielsweise ein Barcode sein.

Nachhaltige Beschaffungsstrategien für andere Kakaoprodukte

Dieter Weisskopf, CEO von Lindt & Sprüngli, erklärt: „Die Herausforderungen in den Anbauländern für Lindt & Sprüngli wie auch für die gesamte Schokoladen-Industrie bei der Beschaffung von Kakao sind sehr komplex.“ Das Erreichen des Etappenziels von 100 Prozent rückverfolgbaren und verifizierten Kakaobohnen sei ein wichtiger Meilensteil. Allerdings sagt Weisskopf auch, es gebe noch viel zu tun.

Dazu gibt das Unternehmen den Hinweis, dass es weiter an nachhaltigen Beschaffungsstrategien für andere Kakaoprodukte wie Kakaobutter arbeitet. So sollen all diese bis 2025 über Nachhaltigkeitsprogramme bezogen werden.