Neue BME-Logistik-Studie

Autor: Mario Schmidtgen
Datum: 16.11.2021

„Nachhaltigkeit in Supply Chains“

Es besteht Nachholbedarf beim Management nachhaltiger Lieferketten. Das zeigt der Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e. V. (BME) mit einer neuen Studie auf.

Die BME-Logistik-Studie trägt den Titel „Nachhaltigkeit in Supply Chains“. Die Erhebung haben der BME und die Hochschule Fulda im Zeitraum vom 17. Mai bis zum 15. Juli 2021 durchgeführt. Dabei wurden 226 Führungskräfte aus dem Einkauf, der Logistik und dem Supply Chain Management befragt. Die meisten Teilnehmer stammen aus der Lager- und Transportbranche sowie aus den Bereichen Automotive, Pharma, Chemie und Maschinenbau.

Eigene Organisationseinheit für Nachhaltigkeit

Wie der BME in seiner Pressemitteilung schreibt, verfügen derzeit weniger als die Hälfte der Firmen über eine eigene Organisationseinheit für Nachhaltigkeit. Häufig wird Nachhaltigkeit den Erläuterungen des Verbands zufolge bisher als ein „Projekt“ in den Logistik- oder Einkaufsabteilungen angesiedelt. Dort steht es neben anderen Aufgaben, die erledigt werden müssen.

Dazu erklärt Helena Melnikov, Hauptgeschäftsführerin des BME: „Noch zu selten setzen die Unternehmen Nachhaltigkeit auf Basis gezielter Strategien und fest definierter Verantwortlichkeiten um.“ Dieser Tatbestand ziehe sich durch nahezu alle Bereiche – von der Organisation über den Umfang der operativen Umsetzung bis hin zu konkreten Aktivitäten.

„Unternehmen, die bereits eine Organisationseinheit für Nachhaltigkeit eingerichtet haben, äußern sich positiv über die Einbindung in Aufbau- und Ablauforganisation“, sagt Melnikov.

Betrachtung aller Glieder der Wertschöpfungskette

Mit Verweis auf die aktuellen Studienergebnisse betont Carsten Knauer, BME-Leiter Sektion Logistik/SCM, Referent Fachgruppen, dass die Unternehmen das Thema Nachhaltigkeit künftig noch stärker in den Blick nehmen müssten. Dabei sei es wichtig, alle Glieder der Wertschöpfungskette zu betrachten. Knauer verweist auch darauf, dass Nachhaltigkeit meistens höhere Kosten verursache.

Zusammenfassend sagt Michael Huth, Professor für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Logistik, an der Hochschule Fulda: „Es ist erfreulich, dass es Vorreiter gibt, die die Bedeutung von Nachhaltigkeit in Lieferketten für das eigene Unternehmen erkannt haben. Damit lassen sich Chancen und Wettbewerbsvorteile erzielen.“