Airbus-Rüstungsparte will etwa 2300 Stellen abbauen
Autor: Mario Schmidtgen
Datum: 24.02.2020
Schwierige Lage wegen Auftragsflaute
Bei Airbus Defence and Space, der Rüstungs- und Raumfahrtsparte von Airbus, sollen bis Ende des nächsten Jahres 2362 Stellen abgebaut werden. Aktuell sind dort 34000 Mitarbeiter tätig, davon etwa 13000 in Deutschland.
Es heißt, dass sich Airbus Defence and Space in einer schwierigen finanziellen Lage befinde. So kämpft das Unternehmen mit einer Auftragsflaute im Raumfahrtgeschäft und mit immer wieder verschobenen Rüstungsvorhaben. Es gingen im Jahr 2019 weniger neue Aufträge ein als Produkte ausgeliefert wurden.
Die Zeit scheint zu drängen bei dem Unternehmen, das zu den zehn größten Rüstungskonzernen der Welt gehört. So teilte Dirk Hoke, der Chef von Airbus Defence and Space, mit: „Die Zahlen senden eine klare Botschaft: Wir müssen jetzt handeln.“
Besonders Deutschland vom Stellenabbau betroffen
Die größte Zahl der Stellen soll in Deutschland abgebaut werden, und zwar 829.
Die Werke Manching bei Ingolstadt und Ottobrunn bei München werden wohl die Standorte mit den meisten Stellenstreichungen in Deutschland sein. Von den 5500 Arbeitsplätzen des Werkes Manching werden möglicherweise 500 abgebaut. Bezüglich des Werkes Ottobrunn gelten 250 der 2500 Stellen als gefährdet. Andere deutsche Standorte, zum Beispiel Bremen oder Friedrichshafen, werden wahrscheinlich nicht so stark betroffen sein.
Angesichts der Lage ist Dirk Hoke um einigermaßen gute Stimmung bei den Mitarbeitern bemüht: „Die Betriebsräte wissen, dass ich um jeden Arbeitsplatz kämpfen werde. Wir werden nicht mit unverhältnismäßigen Zahlen kommen.“
Positive Aussichten auf längere Sicht
Längerfristig werden für Airbus Defence and Space positivere Perspektiven gesehen. Dafür steht allein schon das Technologie- und Produktportfolio des Unternehmens. Außerdem beleben möglicherweise große Rüstungsprogramme wie der deutsch-französische Kampfjet, der ab 2040 den Eurofighter ersetzen soll, und die Euro-Drohne das Geschäft.
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