Bosch erweitert Halbleiterfertigung in Reutlingen

Autor: Marcus Schilling
Datum: 09.03.2022

Zusätzliche Investition von mehr als 250 Millionen Euro

Bosch plant, die Halbleiterfertigung in Reutlingen auszubauen. Laut einer aktuellen Pressemitteilung wird der Technologiekonzern dafür zusätzlich zu bereits vorgesehenen Investitionen weitere 250 Millionen Euro bereitstellen.

Investition gegen die globale Halbleiter-Lieferkrise

Die Summe soll in neue Flächen und die Ausgestaltung des für die Fertigung nötigen Reinraums fließen. Damit will sich Bosch nach eigener Aussage auf die stetig wachsende Nachfrage nach Chips, für die Anwendungen in der Mobilität und im Internet der Dinge (Internet oft Things, IoT) vorbereiten.

Dazu erklärt Stefan Hartung, Vorsitzender der Geschäftsführung der Robert Bosch GmbH: „Wir bauen unsere Fertigungskapazitäten für Halbleiter in Reutlingen konsequent weiter aus. Damit stärken wir unsere Wettbewerbsfähigkeit. Wir investieren für unsere Kunden und gegen die globale Halbleiter-Lieferkrise.“

Neuer Gebäudeteil

Am Standort Reutlingen wird ein neuer Gebäudeteil mit zusätzlich rund 3.600 Quadratmetern Reinraumfläche errichtet. Ebenfalls vergrößert Bosch eine vorhandene Energieversorgungszentrale. Ein weiteres Gebäude zur Medienversorgung ist außerdem geplant; es dient nach Aussage von Bosch der Verbindung von vorhandener und neuer Fertigungsfläche. Im Jahr 2025 soll dem Technologiekonzern zufolge die Fertigung auf den neuen Flächen beginnen.

Wie Bosch in seiner Pressemitteilung anmerkt, hat der Technologiekonzern bereits zuvor schon für Reutlingen angekündigt, von 2021 bis 2023 insgesamt 150 Millionen Euro für weitere Reinraumflächen in bestehende Gebäude zu investieren. Der nun geplante Ausbau des Standortes mit einem neuen Gebäudeteil für die Fertigung komme zusätzlich hinzu. So soll die Reinraumfläche in Reutlingen insgesamt von derzeit etwa 35.000 Quadratmetern bis Ende 2025 auf über 44.000 Quadratmeter erweitert werden.

Optimierung des Materialflusses mit Hilfe von KI

Bosch betont, dass seine Fertigungsfabriken in Reutlingen und Dresden als Gemeinsamkeit einen modernen Ansatz in der datengestützten Fertigungssteuerung haben.

„Dank der Kombination aus Vernetzung und Methoden der künstlichen Intelligenz schafft Bosch die Grundlage für eine datengesteuerte, kontinuierliche Verbesserung in der Produktion und so für immer bessere Chips“, sagt Markus Heyn, Geschäftsführer der Robert Bosch GmbH und Vorsitzender des Unternehmensbereichs Mobility Solutions.

Als ein Beispiel nennt der Konzern die Entwicklung von Software zur automatisierten Defekt-Klassifizierung. Ebenfalls optimiere Bosch den Materialfluss mit Hilfe von künstlicher Intelligenz, schreibt das Unternehmen.

Zur Position von Bosch am Halbleitermarkt äußert sich Markus Heyn wie folgt: „Bereits heute ist Bosch ein führender Chip-Hersteller für Fahrzeuge. Diese Position wollen wir konsequent ausbauen.“