Condor trifft sofortige Schutzmaßnahmen

Autor: Duran Sarikaya
Datum: 15.10.2019

Wie Hotelbetreiber Geld einholen will

Nach der Pleite von Thomas Cook hat Condor direkt ein Schutzschirmverfahren beantragt, um nicht weiter mit runtergerissen zu werden. Nachdem der staatliche Kredit genehmigt war, wurde direkt der besagte Antrag gestellt und vom Frankfurter Amtsgericht genehmigt. Somit kann die Tochtergesellschaft nicht mehr mit den Schulden des Mutterkonzerns in Verbindung gebracht werden.

Trotz dieser Vorkehrungen wird Condor von der Vergangenheit Thomas Cooks eingeholt. Zum bedauern vieler Urlauber wurden letzten Freitag zwei von drei Flügen der Fluggesellschaft von Deutschland auf die Badeinsel Djerba abgesagt. Schuld ist ein Hotelbesitzer aus Tunesien, der fortan versucht Guthaben von Thomas Cook einzuholen. Dabei lässt er zweckgemäß Flugzeuge von Condor pfänden.

Urlauber können aufatmen

Eine Sprecherin der Airline äußerte: „Es gab konkrete Hinweise, auch seitens offizieller Behörden, über Forderungen gegen die Thomas Cook Group in Tunesien, die bei Condor geltend gemacht werden sollten“. Es solle sich nicht direkt um Forderungen gegen Condor handeln. Zudem erklärt sie, dass es keine rechtlichen Grundlagen für die drohende Pfändung in Tunesien gebe.

Betroffene Kunden konnten ihre Flüge am 12.10.2019 nachholen. Der Flieger war aber nicht von Condor, sondern von Tuifly und Lufthansa. So umgeht die Tochtergesellschaft das Pfändungsrisiko. Die Sprecherin entgegnet: „Bei unseren Gästen möchten wir uns für die Unannehmlichkeiten entschuldigen“.

Condor muss weiter bangen

Die Fluggesellschaft kann jedoch noch lange nicht aufatmen. Man untersuche „derzeit mit Hochdruck rechtliche Maßnahmen gegen den Gläubiger von Thomas Cook, um sicherzustellen, dass Condor weiterhin Gäste in den Urlaub nach Tunesien und wieder zurückbringen kann“, erklärt die Sprecherin.