Thyssenkrupp gibt Aufzugssparte ab

Autor: Mario Schmidtgen
Datum: 28.02.2020

Die Ertragsperle wird von Finanzinvestoren übernommen

Am Donnerstagabend stimmte der Aufsichtsrat von Thyssenkrupp dem Verkauf der Aufzugssparte zu. Folglich wird ein Konsortium um Advent, Cinven und die RAG-Stiftung diese Sparte zu einem Preis von 17,2 Milliarden Euro übernehmen. Von diesem Geld wird Thyssenkrupp eine Summe von 1,25 Milliarden in eine Rückbeteiligung am verkauften Aufzugsgeschäft investieren. Die Übernahme steht noch unter dem Vorbehalt der fusionskontrollrechtlichen Genehmigungen.

Ertragreiche Aufzugssparte

Die Aufzugssparte galt zuletzt als einziger relevanter Gewinnbringer von Thyssenkrupp. So lag bei ihr im ersten Quartal des aktuellen Geschäftsjahres der operative Gewinn bei 228 Millionen Euro. Dagegen erzielte das Stahlgeschäft im ersten Quartal einen operativen Verlust von 164 Millionen Euro.
Rund 53.000 Mitarbeiter sind für die Aufzugssparte weltweit tätig. In Deutschland sollen vorerst alle bestehenden Standorte erhalten bleiben.

Befreiungsschlag oder das Ende des Traditionskonzerns

Im schlimmsten Fall ist das jetzt das Ende von Thyssenkrupp. Vielleicht gelingt aber auch die Rettung des Traditionskonzerns.

Die durch den Verkauf der Aufzugssparte zufließenden Mittel will Thyssenkrupp im Unternehmen belassen und unter anderem zur Stärkung der Bilanz verwenden. Außerdem ist geplant, mit ihnen das verbleibende Geschäft und das Portfolio weiterzuentwickeln. Nach einer Analysephase soll es dazu im Mai eine konkrete Entscheidung geben.