Verkauf von Real offenbar erfolgreich

Autor: Marcus Schilling
Datum: 20.02.2020

Metro gibt die Supermarktkette an Finanzinvestor ab

Die langwierige Verkaufsphase bezüglich der Supermarktkette Real scheint endlich beendet zu sein. Wie am Dienstagabend mittgeteilt wurde, haben die Investmentgesellschaft SCP Group mit Sitz in Luxemburg und die Metro AG eine Vereinbarung über die komplette Übernahme von Real unterzeichnet. Entsprechend dieser wird die SCP Group alleiniger Eigentümer des stationären Real-Geschäfts, des Digitalgeschäfts einschließlich des Onlinemarktplatzes real.de, von achtzig Immobilien sowie von allen zu Real gehörenden Gesellschaften.

Die Finanzierung der Transaktion wird die russische Sistema PJSFC sicherstellen. Deshalb muss das Board of Directors von Sistema PJSFC dem Vertrag noch zustimmen. Ebenfalls müssen die zuständigen Regulierungs- und Wettbewerbsbehörden noch ihre Erlaubnis geben.

Bezüglich des Verkaufs von Real sagte Olaf Koch, Vorstandsvorsitzender der Metro AG, dass sich die Metro jetzt vollständig auf das Kerngeschäft konzentrieren könne. Die Veräußerung von Real stelle auf dem Weg der Metro zum reinen Großhändler die letzte große Portfoliotransaktion dar.

Real-Märkte

Die SCP Group will zukünftig mit der x+bricks Group zusammenarbeiten. Die x+bricks Group ist ein auf Einzelhandelsimmobilien im Lebensmittelsegment spezialisierter deutscher Investor. Gemeinsam soll ein tragfähiges Zukunftskonzept für alle Real-Standorte entwickelt werden.

Es ist geplant, die meisten der 276 Real-Märkte entweder an andere Einzelhandelsunternehmen zu verkaufen oder für neue Nutzungen in kleinere Flächen aufzuteilen. Vorerst soll ein Kern von 50 Real-Märkten für 24 Monate weiter unter dem Namen Real weiter betrieben werden. Nur wenn ein Weiterbetrieb oder die Fortführung durch ein anderes Einzelhandelsunternehmen nicht wirtschaftlich möglich ist, kann ein Standort eventuell geschlossen werden. Derzeit geht die SCP Group von etwa 30 zu schließenden Standorten aus.

Der Vorstandsvorsitzende der Metro AG versuchte offenbar auf die betroffenen Mitarbeiter einzugehen und erklärte: „Unsere Partner SCP Group und die x+bricks Group bringen die Erfahrung und das Netzwerk mit, um im Sinne der Mitarbeiter eine wirtschaftlich tragfähige Weitervermarktung der Real-Standorte sicherzustellen.“ Allerdings scheint die Zukunft für die 34000 Real-Mitarbeiter weiter unsicher zu sein.