Continental-Studie „Der vernetzte Truck“
Autor: Thomas Wandler
Datum: 02.07.2021
Handlungsbedarf bei Digitalisierung
Bei deutschen Transportunternehmen gibt es offenbar die wachsende Sorge, bei der Digitalisierung den Anschluss zu verlieren. Das geht als zentrales Ergebnis aus der Studie „Der vernetzte Truck“ hervor, die das Sozialforschungsinstitut Infas im Auftrag von Continental durchgeführt hat.
Ergebnisse der Studie als Trendanzeige
Mit dieser Studie untersucht Continental nach 2016 zum zweiten Mal die Trends und Entwicklungen der Transportbranche. Dafür wurden Unternehmen der deutschen Logistik- und Transportbranche zu Themen wie Digitalisierung, Automatisierung, Fahrzeugtechnologien sowie zu den Rahmenbedingungen der Branche befragt. Das Forschungsinstitut Infas wandte sich dabei an die erste und zweite Führungsebene. Insgesamt nahmen 45 Unternehmen zwischen Februar und Mai 2020 an der Studie teil. Die Ergebnisse können laut Continental als Trendanzeige gewertet werden.
Veränderungen der Branche durch Digitalisierung
Ein Großteil der befragten Logistiker erwähnt, dass die Digitalisierung die Branche bereits stark verändert habe. Der Anteil derjenigen, die diese Antwort geben, ist Continental zufolge gegenüber 2016 gestiegen.
Überwiegend haben die Studienteilnehmer die Sorge, den Anschluss zu verpassen, obwohl ein Teil der Logistiker die Chancen durch die Digitalisierung positiv wahrnimmt. Diese Sorge hat sich im Vergleich zur Studie von 2016 leicht verstärkt.
Die Veränderungen der Branche kommentiert Gilles Mabire, Leiter des Geschäftsbereichs Commercial Vehicles and Services (CVS) bei Continental, wie folgt: „Die Transportbranche befindet sich inmitten eines großen Transformationsprozesses. Die Akteure beobachten, dass sich die Digitalisierung in den letzten Jahren weiter beschleunigt hat, und sehen nun Handlungsbedarf, um auch zukünftig gut aufgestellt zu sein.“
Steigende Bedeutung des Umweltschutzes
Der Umweltschutz hat der Studie nach in der Transportbranche deutlich an Bedeutung gewonnen. Hierzu gibt Continental den Hinweis, dass im Vergleich zur Vorbefragung 2016 der Umweltschutz unter den abgefragten Zukunftsherausforderungen aktuell den größten Bedeutungsgewinn verzeichnet.
Neue Wettbewerber als Herausforderung
Als ein weiteres Ergebnis zeigt die Studie, dass die befragten Logistiker neue Akteure im Transportgewerbe als zukünftige Herausforderung einschätzen. Dazu erklärt Gilles Mabire: „Große Verlader und Onlinehändler, die zuvor selbst Kunden der Transportunternehmen waren, bauen sich nun eine eigene Logistikinfrastruktur auf. Dadurch gehen den Logistikern nicht nur Bestandskunden verloren, sondern neue Player betreten den Markt.“
Kostendruck
Auf den ersten beiden Plätzen der zukünftigen Herausforderungen stehen bei den befragten Logistikern unverändert zu 2016 der steigende Kostendruck und der Wettbewerb um gut ausgebildete Fahrer. Fast einstimmig erwarten sie hier eine weitere Verschärfung der Bedingungen.
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