Daimler setzt sich verstärkt für Menschenrechte in Lieferkette ein

Autor: Osman Cetinkaya
Datum: 22.05.2018

Entwicklung eines neuen Systems zur Achtung der Menschenrechte

Der Autobauer Daimler verkündete, dass er sich verstärkt in Sachen Menschenrechte engagieren wolle. „Wir schaffen aktiv Transparenz in der Lieferkette, bei Bedarf bis hin zur Mine“, so Sabine Angermann, Bereichsleiterin Einkauf. Mit inbegriffen ist dabei der Rohstoff Kobalt, welcher zur Produktion von Batterien in Elektrofahrzeugen genutzt wird.

Erst am Dienstag berichtete der US-Sender CNN über die Kinderarbeit in den Kobalt-Minen im Kongo. Im politisch instabilen Kongo werden etwa zwei Drittel des weltweiten Kobaltangebots gefördert. Für den Bericht wurden zudem auch Händler beim Kobaltkauf gefilmt, denen die Herkunft des Stoffes egal war. Diese verkauften das Kobalt weiter an die Batteriehersteller. Für Autobauer und Handyhersteller ist es daher schwer zu erkennen, ob bei der Herstellung ihrer Batterien Kinderarbeit im Spiel war. Zu den betroffenen Unternehmen zählen unter anderem Daimler, Volkswagen, BMW, Apple und Samsung.

Daimler gab nun bekannt, dass der Konzern seine Lieferanten dazu verpflichtet habe, keine Rohstoffe aus Minen mit Kinderarbeit zu erwerben. Um dieses Versprechen einhalten zu können, wurde extra ein System zur Achtung der Menschenrechte entwickelt, welches ab 2020 Schritt für Schritt umgesetzt werden soll. Bei Daimler sollen Mitarbeiter die risikobehafteten Lieferketten dann vor Ort kontrollieren.