Amazon eröffnet Sortierzentrum in Krefeld

Autor: Mario Schmidtgen
Datum: 01.09.2017

Weitere Zentren in NRW geplant

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Das neue Amazon Sortierzentrum findet seinen Platz in drei gemieteten Hallen im Industriegebiet des Krefelder Rheinhafens mit einer Größe von über 24.500 m². Das Sortierzentrum von Amazon ist das erste in Deutschland. In den USA und in England existieren bereits vergleichbare Standorte.

Die Sortierzentren sind Teil der sogenannten „Middle Mile“, die auch den Land- und Lufttransport umfasst. Andreas Marschner, Vizepräsident des EU Transportstation Service bei Amazon erläutert: „In der Spitze werden täglich über 200.000 Pakete über das Band laufen. Über eine Millionen in den stärksten Wochen.“

Das Prinzip lautet wie folgt: Die Pakete werden von Logistikdienstleistern wie Hermes oder DHL zum Standort nach Krefeld geliefert und dort zum jeweils zugehörigen Verteilungsgebiet sortiert. Der Standort ist jedoch nicht für die Lagerung der Pakete vorgesehen. Die Pakete lagern höchstens zwölf Stunden im Verteilerzentrum, danach werden sie weiter versendet.

Insgesamt werden in Deutschland rund 25 Verteilungszentren von Krefeld beliefert und 53 Zentren in Frankreich, Belgien oder den Niederlanden. In der Weihnachtszeit können sogar bis zu 170 Zentren beliefert werden. Genau zum 20-jährigen Bestehen von Amazon in Deutschland, ist die hohe Anzahl der belieferten Zentren ein deutliches Zeichen für den Stellenwert, den das Sortierzentrum in Krefeld einnehmen soll. Laut Marschner ist es eine „Ergänzung zu den Leistungen unserer Partner“.

Die Anzahl der Beschäftigten in Krefeld beruht zurzeit auf etwa 250 Mitarbeiter, auf die noch 100 im September folgen sollen. „Hier werden auch Menschen eingestellt, denen es nicht immer leicht fällt, eine Arbeit zu finden“, so Oberbürgermeister Frank Meyer, der so die Wirkung auf den Krefelder Arbeitsmarkt lobt. Dass die freien Flächen im Industriegebiet am Hafen gefüllt werden sollen, wäre Meyer ein wichtiges Anliegen.

Die Angestellten erhalten, wie an allen Standorten in Deutschland, einen Stundenlohn von insgesamt 10,79 Euro. Die Anstellung der Mitarbeiter wird über Zeitarbeitsfirmen mit befristeten Verträgen geregelt.

Für Krefeld als Standort, sprachen vor allem die logistischen Vorteile. Antje Kurz-Möller, Sprecherin von Amazon-Logistics nimmt Stellung: „Krefeld liegt im Mittelpunkt Europas und besitzt eine gute Verkehrsanbindung – auch zu den europäischen Nachbarsländern.“ Krefeld sei sowohl hervorragend als zentraler Standort geeignet und verfüge auch über ein gutes Potenzial an Mitarbeitern.

In Zukunft möchte Amazon seine Standorte in Deutschland (gezielt auch in NRW) weiter ausführen. In Dortmund soll Ende des Jahres ein weiteres Logistikzentrum entstehen.