Blockchain-Technologie revolutioniert Lieferketten in der Pharmabranche

Autor: Mario Schmitdgen
Datum: 26.09.2017

MediLedger-Projekt sorgt für Sicherheit in der Pharma-Supply-Chain

Zahlreiche etablierte Unternehmen aus der Pharmabranche setzen mit Beginn des MediLedger-Projekts auf die Nutzung der Blockchain. Unter anderem beteiligen sich Pfizer und Genentech an dem Konzept, das die Verwaltung der pharmazeutischen Lieferkette revolutionieren soll.

Mit Einführung der Blockchain versprechen sich die Unternehmen, den Umlauf gestohlener oder nachgemachter Medikamente zu stoppen und präventiv zu verhindern, sodass diese nicht in die Hände von Patienten gelangen. Dies soll über die Möglichkeit einer lückenlosen Kontrolle der Lieferkette gewährleistet werden. Mit Einführung der Blockchain-Technologie ist es allein Teilnehmern möglich, vom Hersteller bis zum Großhändler jeden einzelnen Schritt der Lieferkette zu verfolgen und nachzuvollziehen. Herkunft und Echtheit des Medikaments wird bei jeder Weitergabe durch ein Netzwerk aus Computern verifiziert.

Dies erschwert den Zugang gestohlener oder gefälschter Pillen zum Medikamentenmarkt deutlich und bedeutet einen großen Fortschritt für Transparenz und Verbraucherschutz innerhalb des Vertriebs der Pharmabranche.

Neben Pfizer und Genentech beteiligen sich auch AmerisourceBergen, McKesson Corporation und die Roche Group an dem Pilotprojekt. Die Arbeitsgruppe hat bislang an der Ausarbeitung eines Prototyp-Systems gearbeitet, welches die Blockchain bereits zur Registrierung und Verifizierung der Medikamente nutzt. Zunächst müssen nun im Weiteren Geschäftsmodelle und Betriebsanforderungen auf der Blockchain ausgearbeitet werden.

Forschung und Entwicklung der genutzten Blockchain-Technologie werden vom Technologiekonzern Chronicled Inc. und der Supply Chain Consulting Group The LinkLab LLC geleitet. Ersterer ist spezialisiert auf die Bereiche Blockchain und IoT. Das MediLedger-Projekt soll die für eine Abstimmung der Pharmabranche auf den Drug Supply Chain Security Act (DSCSA) sorgen. Dieser hält die Pharmaindustrie dazu an, ein interoperables System zu verwenden, das Besitz und Transfer von verschreibungspflichtigen Medikamenten archiviert.